Wie mache ich meine eigenen Strecken?
 
 
erste Schritte Streckenverlauf Bandenentfernungen Curbs Schilder Höhen CC-Linie/Ideallinie

Als erstes sollte man sich natürlich Karten und/oder Bilder der Strecke als Vorlagen besorgen. Wenn Ihr gute Seiten kennt, auf denen man viele Bilder findet, laßt es mich bitte wissen! Diese Bilder oder Karten kann man, wenn man es ganz genau machen will, ausmessen und jedes Streckenstück einzeln berechnen. Eine Längeneinheit im Editor von Paul Hoad entspricht etwa 4,03 m. Das heißt, daß man einfach die Streckenlänge in Metern nimmt und sie durch 4,03 teilt, um herauszubekommen, wie viele Einheiten die Strecke im Editor lang sein muß. So hat man schon mal einen Anhaltspunkt, auch wenn die Strecke nachher nicht genau so viele Einheiten enthält.
 
 

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Dann sollte man langsam anfangen, den Streckenverlauf im Editor zu konstruieren. Dazu nimmt man am besten eine original GP2-Strecke, weil die keine Fehler enthalten. Besonders geeignet sind dazu Estoril und Monza, weil auf den beiden Strecken die Boxengasse nicht in einer Kurve liegt und somit fast für jede Strecke verwendet werden kann. Wenn auf der Strecke, die man bauen will, die Boxengasse in einer Kurve liegt, kann man suchen, ob es eine ähnliche in GP2 gibt, ansonsten sollte man nicht versuchen, eine Box selber zu machen, da sich das meist sehr fehlerhaft gestaltet!
Die ausgesuchte Strecke verändert man dann entsprechend. Dabei sollte man allerdings die ersten geraden Stücke nicht verändern und auch die letzten Stücke der Strecke, weil sonst Fehler mit der Box auftreten können. Also gibt man für jeden Streckenabschnitt die entsprechende Länge und den Winkel ein. Dabei sollte man beachten, daß der Winkel nicht der Gesamtwinkel ist. Der angegebene Wert ergibt erst mit der Länge multipliziert (Arc-Angabe) den Wert für den ganzen Abschnitt zusammen. Hat man also einen Abschnitt, der 8 Einheiten lang ist und insgesamt einen Winkel von 40 Grad haben soll, muß der Winkelwert 5 sein, weil 5*8=40.
Positive Winkelwerte bedeuten eine Rechtskurve, negative eine Linkskurve. Je höher der Winkel, desto enger die Kurve. Nach jeder Kurve sieht man am besten auf der Karte im Editor nach und vergleicht sie mit der Karte, die man hat.
Bei den Längen muß man beachten, daß der Wert auf keinen Fall 0 sein darf, da die Strecke in GP2 sonst nicht geladen werden kann!
Wenn dann das letzte Stück wieder auf das erste trifft, ist das Gröbste fertig.

 Danach fährt man die Strecke am besten probeweise in GP2 und testet, ob auch alles so ist wie es sein soll.
 
 

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Wenn alles in Ordnung ist, sollte man sich als nächstes die Bandenentfernungen vornehmen. Das sind die letzten Werte in der Reihe (Banks). Die Werte reichen von 0 (direkt an der Strecke) bis 255 (weit weg) und müssen für jeden Abschnitt einzeln angegeben werden. Die Banden müssen auf der Karte nicht aneinanderhängen. Zwischenräume sind normal.
 
 

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Wenn die Banden fertig sind, sind die Curbs dran. Dazu muss man einfach anklicken, ob man rechts oder links einen Curb haben will. Der Streckenabschnitt sollte natürlich entsprechend lang sein (normalerweise etwa 12-16 Einheiten für einen vernünftigen Curb), also muß man beim Streckenbau (1. Punkt) solche Sachen schon mit einplanen, da ein späteres Umändern teils recht aufwendig sein kann.
Wenn man flache Curbs haben will, muß man im Feld "Road Signs" (!) eine 4 eingeben, auch wenn es eigentlich nichts mit Schildern zu tun hat.
 
 

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Als nächstes kommen die Schilder. Es gibt mehrere verschiedene Arten von Schildern:
Art des Schildes Eingabe *
nur ein Pfeil 16
Pfeil, dann 100m 144
300m, Pfeil, 100m 104
geknickter Pfeil 32
300m, 200m, 100m 8

* = Der Wert muß in das Eingabefeld "Road Signs" eingegeben werden. Wenn man dazu auch noch flache Curbs o.ä. haben will, muß man einfach die beiden Werte zusammenziehen.
Wenn die Beschreibung mehr als ein Schild enthält, heißt das nicht, daß man mehrere Werte eingeben muß! Wenn man z.B. 8 eingibt, werden automatisch alle Schilder in der richtigen Reihenfolge und im richtigen Abstand zur Kurve positioniert. Auch die Pfeilrichtung wird automatisch geregelt.
Die verschiedenen Pfeile funktionieren nicht alle immer...

 Die Schilder müssen immer in den Streckenabschnitt eingegeben werden, den die Schilder betreffen. Wenn man also ein Schild für eine Kurve haben will, trägt man den Wert in den ersten Abschnitt der betreffenden Kurve ein.
 
 

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Nach den Schildern kommen die Höhen. Das ist schon ein etwas komplizierterer Punkt, da man nicht für jeden Streckenabschnitt bestimmt, ob und wieviel er steigen soll, sondern immer alle Steigungen "rückgängig" machen muß.
Aber erstmal das Wichtigste: die Steigungen und Gefälle ergeben sich aus der Länge und dem Höhenwert. Multipliziert man die Länge mit dem Höhenwert, erhält man die Steigung/das Gefälle für den Streckenabschnitt. Beispiel:
 
 
Länge: 12
Höhenwert: 8
Steigung: 12*8=96

Diese Steigung geht dann so lange weiter, bis sie "rückgängig" gemacht wird, d.h. daß die nachfolgenden Abschnitte genauso steigen, also um 96, auch wenn der Höhenwert 0 ist.
"Rückgängig" macht man eine Steigung, indem man einfach einen negativen Wert in einem anderen Streckenabschnitt als Höhe eingibt. Allerdings muß man dabei beachten, daß eben alle Abschnitte, die zwischen der Steigung und dem Rückgängigmachen sind, auch steigen! Beispiel:
 
 
Länge Höhe
12 8
14 0
8 -26

Bei diesen Angaben gäbe es eine mittlere Steigung, die sich über 26 Abschnitte erstreckt, also dauert es 26 Abschnitte (ca.105m) bis die Steigung beendet ist. Dann wird sie auf einer Länge von 8 Abschnitten wieder eben, also dauert es 8 Abschnitte (ca. 32m) bis die endgültige Höhe erreicht ist. Allerdings ist man dann praktisch auf dem Berg drauf. Also muß man wieder vom Berg runterfahren.
Dazu macht man einfach ein Gefälle um den gleichen Wert, also im Beispiel um 208 (12*8 + 14*8). Beispiel:
 
 
Länge Höhe Beschreibung
12 8 Steigungsbeginn
14 0 immer noch Steigung
8 -26 Steigungsrückgang
24 0 ebene Strecke
26 -8 Gefälle
16 13 Gefällerückgang
15 0 ebene Strecke, 
wieder auf normaler Höhe

Beim Gefälle muß man - wie im Beispiel schon gezeigt - auch wieder alles "rückgängig" machen, weil die Strecke sonst ja immer weiter nach unten ginge. Dazu muß man nur wieder den Wert (im Bsp.: 208) positiv einbauen. Im Beispiel:
 
 

    auf dem Berg drauf (208 hoch)
    26*(-8)=-208
    16*13=208
Jetzt sollte die Strecke wieder gerade sein!

 Wenn man ein Gefälle machen will, das zuerst nur leicht nach unten geht, dann aber immer steiler wird, muß der erste Teil einen kleinen negativen Höhenwert haben. Das Stück danach sollte dieses Gefälle nicht rückgängig machen, sondern noch verstärken, indem es ebenfalls einen negativen Höhenwert enthält. Dieser Wert muß aber nicht größer als der vorige sein, da der vorige ja beibehalten wird. Man muß für den zweiten Abschnitt dann beide Höhen-Werte zusammenziehen und mit der Läge multiplizieren, um den gesamten Wert zu ermitteln. Danach muß man das Ganze natürlich auch wieder rückgängig machen! Beispiel:
 
 
Länge Höhe Beschreibung
24 0 ebene Strecke auf
dem Berg (Höhe: 208)
8 -6 leichtes Gefälle (-48)
16 -4 stärkeres Gefälle (-160)
13 16 Gefällerückgang (208)
15 0 ebene Strecke, 
wieder auf normaler Höhe

Die -160 beim dritten Abschnitt ergeben sich aus folgendem:

    16*(-4)+16*(-6)=-64-96=-160
Da der Höhenwert des vorigen Abschnitts nicht rückgängig gemacht wurde, muß man die Länge (16) sowohl mit dem Höhenwert des vorigen Abschnitts, als auch mit dem des dazugehörigen multiplizieren!
 
 
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Als letztes kommt natürlich das schwerste: die CC-Linie (Ideallinie), die extrem wichtig ist, weil auf dieser die Computer-Wagen fahren, die Lenkhilfe sich danach richtet und man sich oft auch selber daran orientiert.
Diese zu editieren ist deshalb so schwer, weil man sie noch nicht hundertprozentig im Editor machen kann. Man kann zwar die Werte im Editor eingeben, allerdings ist das Ergebnis auf der Karte nicht korrekt! Das heißt, daß man jede Änderung im Editor danach in GP2 überprüfen muß. Da die Ideallinie oft aus mehr als 60 Teilen besteht, kann das durchaus eine Arbeit von 5-6 Stunden werden, wenn sie wirklich gut sein soll, was zu empfehlen ist, weil sonst die Gegner natürlich viel langsamer sind und man kein richtiges Rennen fahren kann.

 Die Werte, die angegeben werden müssen, sind Länge, Radius und Richtung (Sign/Scale), wobei der dritte Wert nicht nur die Richtung angibt, sondern auch bestimmt, wie eng die Kurve sein soll.
Bei der Länge muß man aufpassen, weil sie nicht genau der Länge der Streckenabschnitte entspricht.
Beim Radius gibt es zwei verschiedene Arten: eine für Rechts-Kurven und eine für Links-Kurven.

    Bei Rechts-Kurven gilt: je kleiner der Radius, desto enger die Kurve (bzw. Linie).
    Bei Links-Kurven gilt: je größer der Radius, desto enger die Kurve.

     Wenn man eine Links-Kurve machen will, muß der "Sign/Scale"-Wert negativ sein.
    Wenn man eine Rechts-Kurve machen will, muß der "Sign/Scale"-Wert 0 bzw. positiv sein.

Beispiel für eine Rechtskurve:
 
 
Length Radius Sign/Scale
14 10000 0
Bei diesen Angaben hätte die Kurve einen Winkel von 82.14 Grad, was man in dem Feld "Angle" ablesen kann.

 Beispiel für eine Linkskurve:
 
 
Length Radius Sign/Scale
14 55535 -1
Bei diesen Angaben hätte die Kurve auch einen Winkel von 82.14 Grad, allerdings nach links.
 
 

    Bei negativen Sign/Scale-Werten ist 65536 der engste Radius.
    Bei positiven Sign/Scale-Werten ist 1 der engste Radius.
Man muß beachten, daß nur die Abschnitte, die einen "Cmd-Wert" von 80 haben, eine Kurve sein können. Die Abschnitte, bei denen Cmd 112 steht, können nur gerade Stücke sein. Diese muß man dann notfalls auf Länge 1 und Winkel 0 setzen, da man auf keinen Fall die Länge auf 0 setzen darf, weil dann die Strecke in GP2 nicht geladen werden kann.

 Wenn man eine sehr weite Kurve in die Linie einbauen will, weil man beispielsweise einen langen, leichten Knick auf einer Geraden haben will, kann man den Sign/Scale-Wert erhöhen bzw. verkleinern. Wenn man also eine weite Rechtskurve haben will, gibt man als Sign/Scale-Wert eine 1 statt der 0 ein oder aber höher. Bei Linkskurven ist es dann entsprechend in die negative Richtung: -2, -3, -4 ...
 

Das sollte es eigentlich alles gewesen sein! Wenn ich noch irgendwas vergessen habe oder irgendwelche Unverständlichkeiten vorhanden sind, zögert nicht, mir eine Mail zu schreiben!
 
 

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Viel Spaß beim Streckeneditieren!

 Ando.


 
 
 
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